Wolfgang Hilbig

Wolfgang Hilbig, geboren am 31. 8. 1941 in Meuselwitz (bei Leipzig) im sächsischen Braunkohlerevier. Sein Vater starb vor Stalingrad, die Mutter konnte den Sohn nicht allein durchbringen. Er wuchs im Haus des analphabetischen Großvaters, eines Bergmanns, auf. Nach achtjähriger Volksschule absolvierte Hilbig eine Lehre als Bohrwerkdreher und wurde bald danach zur Volksarmee einberufen. Später war er als Heizer in Meuselwitz tätig. 1967/68 delegierte ihn sein Betrieb zu einem ‚Zirkel schreibender Arbeiter‘; Hilbig nahm auch an Lyrikseminaren für die DDR-Arbeiterfestspiele teil. Er fiel wegen seiner politischen und dichterischen Vorstellungen auf. In den folgenden Jahren wechselte er häufig Beruf und Wohnort; brachte sich als Werkzeugmacher, als Erdarbeiter, Außenmonteur, Hilfsschlosser und als Aufräumer in einer Ausflugsgaststätte durch. 1970 kehrte er nach Meuselwitz zurück und arbeitete wieder als Heizer. Tramptouren führten ihn durch Polen und die ČSSR. 1978 wurde Hilbig für einige Wochen von der Staatssicherheit verhaftet; vorgeworfen wurde ihm seine erste Westpublikation. Das Verfahren führte zu einer Verurteilung wegen ‚Devisenvergehens‘. Danach häufiger Wohnsitzwechsel (u.a. Berlin) und zunächst wieder Tätigkeit als Heizer. Seit 1979 arbeitet er nur noch als Schriftsteller. 1985 siedelte Wolfgang Hilbig in die Bundesrepublik über. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Poetikdozentur der ...